Schulprojekte mit dem Arbeitskreis Jüdisches Bingen

Bild: Harald Kaster

Schon sehr frühzeitig haben sich Schüler des Stefan-George-Gymnasiums, der Hildegardisschule und der Realschule für die Geschichte der Juden im Binger Raum interessiert.

So haben schon zu Zeiten, als es den Arbeitskreis noch nicht gab, Schüler der Binger Hauptschule im Jahr 1989 und Schüler des Stefan-George-Gymnasiums 1992 sich an Pflegeeinsätzen auf dem Binger jüdischen Friedhof beteiligt, um die Gräber von überwucherten Pflanzen zu befreien. An solchen Einsätzen haben sich dann in der Folge die Binger Schüler regelmäßig beteiligt.

Mit Freude stellt der Arbeitskreis fest, dass regelmäßig Schüler der Grundschule und der höheren Schulen sich in der ehemaligen Synagoge einfinden, um dort im Rahmen des Geschichtsunterrichts oder von Projektwochen durch Vorträge und Diskussionen über die Geschichte der Juden informiert zu werden.

Bild: AKJB

Sie haben auch etliche Stolpersteine gesponsert und waren bei der Verlegung dabei. Diese Steine in Abständen zu säubern haben sie auch übernommen.

Bei den jährlichen Veranstaltungen am 9. November zur Erinnerung an die Pogromnacht im Jahr 1938 übernehmen Schüler auch das Verlesen von Textpassagen zu den Schicksalen Binger Juden.

Nachdem der Arbeitskreis inzwischen etliche Publikationen zur jüdischen Geschichte verfasst hat, finden diese auch Eingang in die Bibliotheken der Binger Schulen.

Bild: Jochen Werner

Mit großem Engagement nahmen die Schüler der Rochus-Realschule-Plus im Jahr 2020 an dem Netzwerk „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ teil, das bundesweit derzeit 3300 Schulen mit über 1,5 Millionen Schülern zählt.

Sie erstellten dazu etliche Plakate und bekamen dafür eine Urkunde und Plakette verliehen, überreicht durch Anke Lips von der Landeszentrale für politische Bildung.

Bild: AKJB

Bei einem der letzten Gedenkveranstaltungen am 19.03.2022 zur Erinnerung an die erste Deportation der Binger Juden vor 80 Jahren haben Schüler von der Rochus-Realschule-Plus Texte vorbereitet, die sie am Veranstaltungsort Ecke Mainzer-Hof vorgetragen haben. Drei Fotos zu den Deportationen sind Zeugnisse dieser Zeit.

Der Judaica Koffer- lebendiges Judentum

Bild: Museum am Strom

Der Judaica-Koffer bietet die Möglichkeit einer unmittelbaren Begegnung mit dem Judentum und gibt so die Gelegenheit, den jüdischen Glauben besser kennenzulernen und zu verstehen.

Mit der Unterstützung des Arbeitskreises Jüdisches Bingen wurde dieser Koffer für die museumspädagogische Arbeit des Museums am Strom erworben und zusammengestellt. Er bietet und fördert eine unbefangene, intensive Auseinandersetzung mit der jüdischen Kultur und ist im Museum am Strom ausleihbar.

Kippa, Tora und Schabbat - Einblicke ins Judentum

Bild: Museum am Strom

Projektwoche der 6. Klassenstufe des SGG Bingen in Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis Jüdisches Bingen und dem Museum am Strom

Der Arbeitskreis Jüdisches Bingen und das Museum am Strom Bingen freuten sich über das rege Interesse von rund 130 Schüler*innen aus insgesamt fünf Klassen des Binger Stefan-George-Gymnasium an der jüdischen Kultur.

An vier Tagen erkundeten die Kinder in mehreren Gruppen den jüdischen Friedhof, der mit rund 1000 Grabstätten nicht nur ein wichtiger kulturhistorischer Ort, sondern nach wie vor Begräbnisstätte für verstorbene Juden ist.

Anschließend vermittelte ein Workshop in der Erlebniswerkstatt des Museums den jungen Besuchen lebhafte, praxisorientierte Einblicke in die hebräische Schrift und die jüdische Religion: Die Schüler*innen schrieben ihren Namen in Hebräisch, entzifferten hebräische Wörter und bekamen so ein Gefühl für die ungewohnte Schreib- und Leserichtung der Sprache von rechts nach links.

Beim anschließenden Drucken eines hebräischen Buchstabens mit Schablonen und bunten Acrylfarben waren der Kreativität keine Grenzen gesetzt.

Bild: Museum am Strom

Nicht allein der Spaß stand beim Basteln eines Treidels und dem anschließenden Spielen im Fokus, sondern die Kinder erfuhren dabei auch etwas über die Geschichte des jüdischen Lichterfest Chanukka.

Den Gebräuchen am Schabbat widmete sich eine Station, an der die Jungen und Mädchen ein Rezept für die Challa, eine Art Hefezopf, manchmal bestreut mit Mohn oder Sesam, abschreiben konnten.

Schließlich rundete das Flechten eines Armbandes nach dem Muster dieses jüdischen Zopfbrots das unterhaltsame Bildungserlebnis ab.